
Coronavirus: New Yorker Finanzindustrie wird sich erst 2026 erholen
Die wirtschaftlichen Kollateralschäden der Coronakrise und des Umgangs der Politik damit sind enorm. Trübe Aussichten für die Erholung der Wirtschaft in New York und wahrscheinlich nicht nur in der Finanzmetropole. Laut einer Analyse des Softwareunternehmens ThinkIQ, das die US-Arbeitsmärkte bewertet, wird sich die Finanzindustrie in New York City erst 2026 von den von COVID-19 verursachten Verwüstungen erholen.
Die Region NYC verlor in diesem Jahr rund 8 Prozent ihrer Finanzjobs, nachdem sie im August letzten Jahres mehr als 800.000 erreicht hatte. Das Coronavirus, in dessen Zusammenhang bisher mindestens 21.000 New Yorker verstorben sind, ist nicht der Schuldige an diesen Kürzungen. Der wegen der Pandemie verfügte Lockdown löste einen Dominoeffekt aus, der so ziemlich alles von Mieten bis zu Hypothekenzahlungen erfasste.
Entlassungen im Finanzsektor
Der Finanzsektor umfasst Branchen von Banken und Wertpapieren bis hin zu Immobilien und Versicherungen. Die meisten Wall Street-Firmen versprachen, während der Pandemie kein Personal abzubauen, aber Bloomberg berichtete letzten Monat, dass Cantor Fitzgerald vorhatte, Hunderte von Mitarbeitern wegen des Virus zu entlassen.
ThinkIQ mit Sitz in Aliso Viejo, Kalifornien, untersucht zehn wichtige Wirtschaftsindikatoren, um die US-Arbeitsmärkte einzustufen – einschließlich Beschäftigungs- und Lohnwachstum, Demografie und Bildungsstand. New York ist die Nummer 1 in der Bevölkerung, schneidet aber bei anderen Kennzahlen wie Lohnerhöhungen (Nr. 47) und Beschäftigungswachstum (Nr. 143) nicht so gut ab.
Lange Zeit bis zum Erreichen des Vor-Corona-Niveaus
Die Stadt hat in den letzten 20 Jahren mehrfach ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen, auch seit der Großen Rezession. ThinkIQ prognostiziert, dass das Beschäftigungsniveau in sechs Jahren fast wieder auf dem Niveau von 2019 liegen wird.
Die meisten Branchen werden Jahre brauchen, um sich zu erholen. So wird erwartet, dass die Beschäftigung im Freizeit- und Gastgewerbe bis 2026, dem letzten Jahr in der Prognose, nur etwa 90 Prozent ihres Niveaus von 2019 erreichen wird.
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