
Dänische Premierministerin behauptete fälschlich Gesundheitsbehörde hätte Lockdown unterstützt
Ähnlich wie in Österreich haben auch die dänischen Gesundheitsbehörden den Lockdown nicht empfohlen und auch nicht Schulschließungen. Denn es gibt weltweit, weder in Dänemark, noch in Österreich noch sonstwo auf der Welt, Evidenz dafür, dass der Lockdown nötig ist. Im Gegenteil – Länder wie Südkorea, Japan, Hongkong, einige bevölkerungsreiche chinesische Provinzen, Weißrussland aber auch Schweden sind bestens ohne die totale Panik oder massive gesundheitliche und wirtschaftliche Kollateralschäden ausgekommen.
Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen wird nun beschuldigt, die Öffentlichkeit irregeführt zu haben. Sie hat angedeutet das Gesundheitsamt des Landes habe ihre Entscheidung unterstützt, das Land strikt zu sperren, obwohl dies nicht der Fall war.
Verkündigung des Lockdown am 11. März
In ihrer Rede am 11. März, in der der Lockdown Dänemarks verkündet wurde, sagte Frederiksen wiederholt, dass die auferlegten harten Maßnahmen von “myndighederne” empfohlen worden seien, ein Wort, das auf Dänisch in etwa “die Behörden” oder “die Agenturen” bedeutet.
“Es ist daher der Rat der ‘Agenturen’, dass wir alle unnötigen Aktivitäten in diesen Bereichen für einen bestimmten Zeitraum einstellen”, sagte sie, als sie die Schließung von Schulen, Universitäten, Bibliotheken und religiösen Institutionen ankündigte und Versammlungen von mehr als 100 Leuten verbot.
Die meisten Dänen hätten angenommen, dass Frederiksen sich von „den Agenturen“ auf die dänische Gesundheitsbehörde und die Agentur für Infektionskrankheiten SSI bezog.
Gesundheitsbehörden wollten keine drakonischen Maßnahmen
Die Zeitung Jyllands-Posten vom Freitag berichtete jedoch, dass die Liste der “möglichen Maßnahmen” gegen das Coronavirus, die die dänische Gesundheitsbehörde im März vorgeschlagen hatten, nur wenige der drakonischen Sperrmaßnahmen enthielt, die Frederiksen am nächsten Tag angekündigt hatte.
Am 28. Februar unterzeichnete der Direktor der Behörde, Søren Brostrøm, sogar eine Empfehlung, in der Maßnahmen, die die Freiheit der Dänen beeinträchtigten, außer unter extremen Umständen ausdrücklich ausgeschlossen wurden.
Kjeld Møller Pedersen, Professor für Gesundheitspolitik an der Universität von Süddänemark, sagte der Zeitung, Frederiksen habe “Gesundheitsratschläge missbraucht”. Die Regierung habe “den Eindruck erweckt, es sei der Rat der Gesundheitsbehörden, alles zuzusperren.”
In einem schriftlichen Kommentar an Jyllands-Posten erklärt der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke, dass “eine der allgemeinen Empfehlungen der” Agenturen “darin bestand, die Anzahl der sozialen Kontakte zu verringern.
“Auf der Grundlage einer Gesamtbewertung hat die Regierung auf der Grundlage eines Vorsorgeprinzips beschlossen, alle unnötigen Aktivitäten in der Gesellschaft einzustellen.”
Auch in Österreich keine Empfehlung zum Lockdown
In Österreich verkündete die Regierung bekanntlich zwei Tage nach Dänemark am 13. März den Lockdown. Und das ebenfalls gegen den Rat der Gesundheitsbehörden, wie der Falter laut internen Protokollen berichtete.
Von der österreichischen Regierung wurden gegen den Rat der Experten die getroffenen Maßnahmen als unausweichlich hingestellt, wolle man nicht Hunderttausend Tote in Kauf nehmen. Panik wurde geschürt, statt Erklärung gegeben und gezielte Maßnahmen gesetzt. Das zeigen die an den Falter geleakten Protokolle der Beraterstäbe im Gesundheits- und Innenministerium.
Bei der dänischen Regierung setzte aber schon früher die Erkenntnis ein, dass den wissenschaftlichen Erkenntnissen gefolgt werden sollte. Deshalb wurden Mitte April die Schulen wieder geöffnet. Und man hielt sich auch insofern an Fakten, als besonders für die jüngeren Schüler im Pflichtschulalter der Unterricht wieder aufgenommen wurde. In Österreich passiert das erst über einen Monat später. Kinder sind kaum ansteckend und werden auch erkranken entweder gar nicht oder nur ganz leicht an Covid-19. Dänemark hat damit zumindest für die Kinder den Kollateralschaden begrenzt.
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