Klimakrise durch Coronakrise unverändert – CO2 steigt weiter

13. Mai 2020von 2,3 Minuten Lesezeit

Medien haben wiederholt seit Beginn der Coronakrise getitelt, dass Luftverschmutzung und CO2 drastisch zurückgegangen seien. Für CO2 stimmt das überhaupt nicht, wie die aktuelle Grafik (oben) des Mauna Loa Observatoriums in Hawaii zeigt. Auch vom Sonnblick Observatorium werden neue Höchstwerte gemessen, heute in der Früh zum Beispiel waren es 418,88 ppm.

Die Luftverschmutzung wurde dagegen drastisch reduziert. Davon kann man sich einfach selbst überzeugen. Ein Blick in den nächtlichen Himmel zeigt mehr Sterne als gewohnt.

CO2 Quellen nach wie vor aktiv

In vielen Ländern gab es einen Lockdown und zum Teil sehr strikte Quarantäne Maßnahmen. Dadurch entfiel ein großer Teil der Emissionen von Verkehr und Industrie. Es verblieben, oder wurden sogar gesteigert, die Emissionen von Heizungen und der geöffneten Betriebe sowie der gesamte Energiesektor.

Und vor allem wirkte der im Frühjahr übliche Effekt, dass die Böden gespeichertes CO2 freigeben. Erst wenn die Vegetationsperiode Ende Mai, Anfang Juni auf den großen Landmassen der Nordhalbkugel voll einsetzt, wird CO2 aus der Atmosphäre genommen und die Spiegel sinken bis der nächste Anstieg ab September/Oktober beginnt.

Die Grafik oben zeigt sehr schön wie sich die CO2 Konzentration in der Atmosphäre jahreszeitlich verändert. Sie zeigt aber auch mit erschreckender Deutlichkeit, dass der Anstieg offenbar ungebremst und massiv weiter geht.

Spürbare Auswirkungen der Klimakrise

Das durch die massive Zunahme der CO2 Konzentration in der Atmosphäre veränderte Klima hat bereits spürbare Auswirkungen auf das Wetter und unser Leben. Die vergangenen Monate waren  die jeweils wärmsten, die je gemessen wurden. Die Trockenheit nimmt bedrohliche Ausmaße an, Niederschläge bleiben seit Monaten aus oder fielen wesentlich schwächer aus.

Die Folgen sind wachsende Probleme für die Landwirtschaft. Besonders gefährlich aber sind die Auswirkungen für die Wälder. Die Trockenheit setzt ihnen zu und sie werden angreifbarer für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Fallen die Wälder, und das tun sie selbst in Regionen wie dem Waldviertel, dann wird noch weniger CO2 aus der Atmosphäre gebunden, die CO2 Konzentration wächst noch schneller.

Die Politik muss endlich handeln

Es wurden jüngst Stimmen laut, dass wegen der wirtschaftlichen Schäden die die Lockdowns angerichtet haben, man es sich nicht mehr leisten könne etwas für den Klimaschutz zu tun. Das kommt wie üblich von den rechtsgerichteten Politikern und von der Öl-, Erdgas- und Kohleindustrie.

Die negativen Folgen der Klimakrise werden jedoch die der Coronakrise mickrig aussehen lassen. Deshalb ist es dringend nötig wenigstens den ohnehin sehr bescheidenen Green Deal der EU-Kommission in die Praxis umzusetzen.

Covid-19 Todesursache Luftverschmutzung – Tempolimits nötig

Trotz Lockdown durch Coronavirus: CO2 Werte steigen weiter

Studie: geringere Luftverschmutzung reduziert Coronavirus Todesfälle deutlich

Aktuelle Beiträge